• THEMEN, DIE DICH IN DIESEM ARTIKEL ERWARTEN

1. Wofür benötige ich einen Reithelm?
2. Woraus besteht ein Reithelm?
3. Was muss ein Reithelm leisten?
4. Welche Reithelmtypen gibt es?
5. Wie muss ein Reithelm sitzen?
6. Welcher Reithelm passt zu mir?
7. Die Lebensdauer eines Reithelms
8. Die beliebtesten Reithelmmarken
9. Was kostet ein Reithelm?

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Wofür benötige ich einen Reithelm?

Das Thema Sicherheit im Reitsport ist in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus gerückt. Reiten ist ein Risikosport, dessen Schwierigkeit in dem Handling eines Lebewesens besteht, welches unter Umständen auch mal unkontrollierbar werden kann. Der Sport bringt dadurch immer ein schwer kalkulierbares Risiko mit sich. Um das Risiko möglichst gering zu halten, sollte man bestimmte Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, die zwar keine Unfälle verhindern, dir aber im Optimalfall bestmöglichen Schutz bieten können. Wenn es um die Sicherheit des Reiters geht, ist vor allem der Reithelm nicht wegzudenken. Ein Reithelm soll dich nicht nur bei einem Sturz schützen, er soll auch den Tritt eines Pferdes mit dem Huf abmildern. Deshalb sind Reithelme im Vergleich zu Fahrradhelmen deutlich robuster und stabiler. Ein Fahrradhelm sollte deshalb keineswegs als Alternative zum Reithelm genutzt werden. 

Bei einem Sturz vom Pferd kann die Fallhöhe variieren, je nach Größe des Pferdes. Auch das Verhalten des Pferdes, ob es steigt oder bockt oder ob sich das Pferd gerade im Sprung befindet, nimmt Einfluss auf die Schwere eines Sturzes. Wer auf ein Pferd steigt, gibt ein Stückchen Verantwortung ab. Auch wenn Reiterhelme einen Sturz nicht verhindern, können sie im Notfall lebensrettend sein. Glücklicherweise hat sich der Tragekomfort mittlerweile deutlich weiterentwickelt, sodass es fast keine Ausrede mehr gibt sich gegen einen Reiterhelm zu entscheiden. Dennoch sieht man es hin und wieder, dass Reiter auf einen Reithelm verzichten. Wer solch ein Risiko eingeht, kann unter Umständen mit dem Leben bezahlen. Wir zeigen dir in diesem Artikel, dass ein Reithelm nicht nur eine Sicherheitsmaßnahme ist, sondern auch richtig schick sein kann und dein Pferd-, Reiter-Outfit perfekt ergänzt.

Woraus besteht ein Reithelm?

Diese Frage haben sich vielleicht bisher die wenigsten gestellt, für viele ist das Thema Reithelm ein “Brauch ich, kauf ich! ”. Du hast dich gefragt, was genau du dir da eigentlich auf den Kopf schnallst? Hier bekommst du Antworten auf die Frage “Woraus besteht ein Reithelm? ”. 

Der Aufbau des Reithelms ist wie folgt: Er setzt sich aus einer Außenschale (auch Helmschale genannt) und einer Innenschale zusammen. Die Außenschale wird aus splitterfestem Kunststoff hergestellt. Die Innenschale übernimmt eine stoßdämpfende Funktion und besteht aus Styropor, Schaumstoff und verschiedenen Textilien. Natürlich nicht zu vergessen, der Kinnriemen oder auch Gurtband genannt. Bei ihnen unterscheidet man zwischen 3-Punkt und 4-Punkt Beriemung. Wie der Name verrät, sind diese Riemen je an 3 oder eben 4 Punkten am Helm befestigt. Der 3 Punkt Riemen läuft am Hinterkopf zusammen und ist mittig befestigt, vorne sind die Riemen seitlich vor den Ohren befestigt. Bei einem 4-Punkt Helm sind die Riemen seitlich vor den Ohren, die hintere Aufhängung ist geteilt und somit nicht mittig am Hinterkopf befestigt.  

Was muss ein Reithelm leisten?

Wer sich einen Reithelm kaufen will, der kommt um die Geschichte mit der Norm nicht drumherum. Geschichte deshalb, weil es hier seit ein paar Jahren sehr chaotisch zuging. Ende 2014 wurde die bis dahin bestehende Norm EN 1384:2012 gekippt. Ein Helm ohne Norm? Nicht vorzustellen, da Reithelme zur sogenannten persönlichen Schutzausrüstung gehören und somit eine CE Kennzeichnung benötigen, um verkauft werden zu dürfen. Da sich auf eine neue Norm nicht direkt geeinigt werden konnte, gab es eine Übergangsnorm, die VG01.40 2014-12, oder auch einfach ganz schlicht VG1. Jeder Helm, der nach Dezember 2014 produziert wurde, muss dieser Norm entsprechen. Ziel einer neuen Norm war es die Helme hinsichtlich ihrer Sicherheit zu verbessern. Hierfür gab es neue Vorschriften für Materialien und Passform, für mehr Widerstandsfähigkeit beim Sturz oder Tritt. Durch eine dickere Kunststoffschicht wirken viele Helme seitdem optisch etwas klobiger. Seit 2017 gilt nun die aktuellste Norm EN 1384:2017, häufig wird diese bei Helmen der Norm VG1 als zusätzliche Prüfnorm genutzt. 

Der Reithelm-Test – Diese Kriterien sollte jeder Reithelm erfüllen:

  • splitterfest sein
  • stoßdämpfend sein
  • einen sicheren Sitz haben (rutschfest)
  • ein gutes Helmklima haben, durch atmungsaktives Innenfutter (noch besser sind Belüftungsschlitze)
  • einen flexiblen Schirm haben

Das gilt es beim Reithelmkauf zu beachten:

  1. der Helm sollte der aktuellen Norm entsprechen (mind. VG1 oder EN 1384:2017 + VG1)
  2. das Produktionsdatum sollte nicht länger als 2-3 Jahre sein

Welche Reithelmtypen gibt es?

Wie auch bei den Reitstiefeln und Schabracken, gibt es bei Reithelmen reitdisziplinspezifische Unterschiede. Die verschiedenen Anforderungen, die Reitdisziplinen mit sich bringen haben die anatomische Form und speziellen Funktionen der Reithelme geprägt. Wodurch sich die verschiedenen Reiterhelme unterscheiden, erklären wir dir hier:

Der Reithelm fürs Freizeit- und Springreiten

Er ist der wohl bekannteste unter den Reithelmen. Er wird heutzutage auch überwiegend fürs Dressurreiten verwendet. Seine klassische Form zeichnet sich durch einen schlichten Schnitt, der Kopfform angepasst, aus. Heutzutage haben die modernen Modelle Belüftungsschlitze. Die Beriemung entspricht meist einer 4-Punkt Beriemung. Der Schirm ist flexibel.

Der Dressurhelm

Einen klassischen Dressurhelm gibt es in der Form nicht. In der Dressur sieht man auf dem Turnier häufig den sogenannten Dressurzylinder. Er zählt eigentlich nicht zu den Reithelmen, ist jedoch eine traditionelle Kopfbedeckung im Dressursport. Im Training nutzen Dressurreiter heute überwiegend den klassischen Reithelm, welcher auf fürs Freizeit- und Springreiten genutzt wird. Jedoch werden bestimmte Helmtypen von Dressurreitern bevorzugt, denn wie so oft kommt es hier bei der Bewertung noch viel mehr auf das Reiteroutfit an, im Vergleich zu den anderen Disziplinen.

Der Geländehelm für das Vielseitigkeitsreiten

Der Geländehelm, auch Militaryhelm genannt, zeichnet sich durch seine besonders robuste und sichere Eigenschaft aus. Er soll insbesondere bei Rotationsstürzen den besten Schutz bieten. Optisch zeichnet er sich durch einen breiten flexiblen Schirm aus, welcher leicht nach oben eingestellt ist. Hinten ist der Geländehelm etwas weiter länger geschnitten, sodass er den Hinterkopf mehr umfasst. Beim Vielseitigkeitsreiten schreibt die FN die Nutzung eines Geländehelmes vor.

Der Helm fürs Westernreiten

Beim Westernreiten wird im klassischen Sinne noch der sogenannte Cowboyhut oder auch Westernhut genutzt. Seine Nutzung hat einen traditionellen Hintergrund. Der Cowboyhut bietet keinerlei Schutz vor Stürzen oder dem Tritt eines Hufes. Vielmehr hat er Cowboys vor der Sonneneinstrahlung oder Regen geschützt und das Outfit des Cowboys modisch vollendet. Man trägt ihn somit überwiegend aus traditionellen Gründen und nicht zur eigenen Sicherheit. Doch auch der klassische Freizeitreithelm hat es bis ins Westernreiten geschafft. Rein optisch gibt es Modelle, die dem Westernstyle angepasst wurden.

Wie muss ein Reithelm sitzen?

Der Schutz eines Reithelms ist nur gewährleistet, wenn dieser auch richtig passt. Ein unpassender Reithelm kann im schlimmsten Fall sogar einen negativen Einfluss beim Sturz haben. Für den optimalen Sitz des Reiterhelms sollte dieser mittig auf dem Kopf sitzen und weder zu weit in die Stirn noch in den Nacken rutschen. Generell sollte der Reithelm durch Bewegungen nicht verrutschen oder zu locker auf dem Kopf sitzen. Ein zu enger Helm kann zu Kopfschmerzen führen. Deshalb solltest du beim Kauf des Reithelms sorgfältig vorgehen und genau wissen, worauf es ankommt. 

Schritt 1: Miss deinen Kopfumfang ca. 1 Finger breit über der Augenbraue. 

Schritt 2: Die passende Helmgröße heraussuchen, diese entspricht dem Kopfumfang in cm. Wenn du also 57 cm misst ist die Helmgröße 57.

Schritt 3: Verschiedene Modelle ausprobieren. Jede Kopfform ist unterschiedlich, daher passen manche Modelle besser, manche eher weniger. 

Schritt 4: Richtig einstellen. Das Verschlusssystem sollte so eingestellt werden, dass der Helm seine Position nicht verändert.

Wichtig ist, dass der Helm den Kopf gut umfasst. Er sollte nicht oben aufgesetzt sein, das erkennt man daran, dass das Ohr nicht mittig im Begurtungsdreiecks sitzt. Zusätzlich zur fixen Form gibt es auch verstellbare Reithelme. Diese können direkt am Kopf optimal angepasst werden. Auch wenn du jetzt weißt, worauf es bei dem richtigen Sitz des Reithelms ankommt, solltest du beim Kauf eine Fachkraft hinzuziehen. Es empfiehlt sich also in ein Reitsportgeschäft zu gehen und dort die Suche nach dem perfekten Reithelm zu beginnen.

Welcher Reithelm passt zu mir?

Wie man so schön sagt, früher war alles einfacher. Auch die Entscheidung für einen bestimmten Reithelm gleicht mittlerweile für Außenstehende einer wahren Wissenschaft.

Du bist auf der Suche nach dem Reithelm, der zu dir passt? Dann haben wir hier ein Paar Eckpfeiler, die dich bei der Suche nach dem richtigen Reithelm leiten werden.

In einem der oberen Abschnitte haben wir dir die verschiedenen Reitweisentypen vorgestellt, die sich in Anlehnung an die verschiedenen Reitweisen unterscheiden. Du reitest freizeitmäßig Dressur und gelegentlich ein bisschen Springen? Dann kannst du dir die Abteilung mit den Vielseitigkeitshelmen sparen. 

Der Leitfaden für den Reithelmkauf:

  1. Definiere die Reitweise, sie gibt die Reithelmtypen vor oder schließt manche Modelle direkt aus.
  2. Ermittle deine Größe. Wenn du in einem Reitsportgeschäft bist macht das die Suche einfacher und zeigt dir direkt, auf welche Modelle es in deiner Größe gibt. 
  3. Entscheide dich zwischen einer größenverstellbaren oder einer fixen Form. 
  4. Wähle eine Farbe. Passt zu deinem Outfit vielleicht besser der braune Reithelm? Oder möchtest du farblich ungebunden sein, dann ist der schwarze Reithelm vielleicht die bessere Wahl. Ganz ega,l für welche Farbe du dich entscheidest, wenn du eine gefunden hast, kannst du dich auf die Auswahl der Reithelme in dieser Farbe beschränken. 
  5. Samt, Stoff oder glatte Oberfläche? Reithelme mit glattem Obermaterial haben den Vorteil, das sie pflegeleichter sind als Reithelme aus Samt oder Stoff. 
  6. Lege ein Kostenlimit fest. Wenn du von Anfang an festlegst, wie viel dein neuer Reithelm kosten darf, kannst du die Auswahl eingrenzen. 
  7. Schlicht und sportlich oder mit Glitzer und Swarovski? Das ist natürlich Geschmackssache, kann dem Kauf aber eine Richtung weisen.

Natürlich ist es immer sinnvoll, sich beim Kauf des Reithelms einen Experten heranzuziehen. Je nach Reithelmhersteller unterscheiden sich die Modelle und Formen, ein Experte kann hier klar unterscheiden und Gegenebenfalls Modelle von Anfang an ausschließen oder empfehlen. 

Die Lebensdauer eines Reithelms – wann und wie oft muss man ihn wechseln?

Helme altern. Ja du hast richtig gehört, auch ein Reithelm ist einem Alterungsprozess ausgesetzt. Je nachdem wie gut du deinen Reithelm pflegst, kann dieser positiv oder auch negativ beeinflusst werden.

Das mag dein Reithelm nicht gerne:

  • Feuchtigkeit
  • starke Temperaturschwankungen
  • dem Sonnenlicht ausgeliefert sein

Grundsätzlich sollte ein Reithelm, auch wenn er sehr gut gepflegt wird nach ca. 4-5 Jahren ausgetauscht werden, um die Sicherheit weiterhin zu gewährleisten. Nach jedem Sturz oder Fall des Reiterhelmes sollte dieser erneuert werden. Auch wenn äußerlich nichts zu erkennen ist, kann das Innenleben beschädigt worden sein. Es empfiehlt sich daher keineswegs gebrauchte Reithelme zu kaufen, da man nie weiß, wie diese gepflegt wurden oder ob kleinste Haarrisse vorhanden sind, die mit dem bloßen Auge nicht erkannt werden. Ein Helm kann mit einem rohen Ei verglichen werden, das mag es nämlich auch nicht, wenn es fällt.

Die beliebtesten Reithelmmarken

Die Reithelmhersteller haben es tatsächlich geschafft, einen Helm der Teil der persönlichen Sicherheitsausrüstung ist zu einem modischen Stilelement der Reiter emporzuheben. Das Ganze hat einen klaren Vorteil, denn Sicherheit wird auf einmal Teil des stilbewussten Reiters und seinem Outfit. Auf einmal wird die Scheu, ein Reiterhelm sei uncool, genommen. Denn wer sagt schon etwas gegen ein paar glitzernde Swarovskisteine? Den Reithelm, den man vorher lieber weggelassen oder versteckt hätte, trägt man auf einmal mit Stolz, als wäre es eine Krone. Klar bei so viel Glitzer am Reithelm könnte man fast glauben, es handelt sich wirklich um eine. Die Reithelmmarken haben sich hier einiges einfallen lassen und sind in den Kampf um den schönsten Reithelm getreten. Doch welche Marke hat die besten Reithelme, die in puncto Sicherheit und Optik, was zu bieten haben? Wir haben die Top 10 Reithelmmarken für dich aufgeschrieben.

  1. KEP
  2. SAMSHIELD
  3. UVEX
  4. GPA 
  5. CHARLES OWEN
  6. Kask
  7. CASCO
  8. Pikeur
  9. Busse
  10. BR

Was kostet ein Reithelm?

Genauso könnte man fragen, “Was ist dir deine Sicherheit wert? ”. Wenn es um das Thema Sicherheit geht, gilt natürlich alles andere als Sparen am falschen Ende. Doch was sollte ein Reithelm kosten? Ein einfaches Modell ohne viel Schnickschnack, welches jedoch der aktuellen Norm entspricht, bekommt man schon ab ca. 40 €. Möchte man einen guten haltbaren Helm für den Alltag, befindet man sich im Preisbereich zwischen 100 und 120 Euro. Danach geht es steil aufwärts. Wer den Helm als modisches Accessoire nutzt und sich für Glitzer bis hin zu Swarovskisteinen entscheidet, kann mit einem Preis ab 350 Euro aufwärts rechnen.

Natürlich gibt es nach oben hin immer weitere Ausreißer, so kosten manche Helme beispielsweise die KEP Reiterhelme um die 500 bis 1000 Euro. Unser Spitzenreiter ist das neueste Modell von GPA, welches sagenhafte 1600 Euro kostet und sich als Reithelm ohne Kinnriemen, nämlich mit einem steifen Kinnriemen, auszeichnet. Dieses sogenannte neue 4-Punkt-Carbon-Kevlar-Retentionssystem soll zusätzlichen Schutz des Halswirbels bieten. Was dein Reithelm letztendlich kostet, ist wie gesagt zweitrangig, Hauptsache er bietet dir ausreichend Schutz, wenn es drauf ankommt. Doch bei der Sicherheit sollte selbstverständlich niemals gespart werden.